ANKÜNDIGUNG
AnniKa von Trier
BRANDENBURGER BRIEF – Bettine von Arnim an Achim von Arnim
September 1816, unveröffentlicht
Der BRANDENBURGER BRIEF von AnniKa von Trier gibt Rätsel auf. 2017 begab sich die Autorin nichts ahnend mit einem Literaturstipendium in das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf – mit weitreichenden Folgen. Eigentlich wollte sie über Hannah Höch schreiben, aber dann kam alles ganz anders…
War es so, wie sie behauptet, dass sie in einem Einlegeboden ihres Kleiderschrankes zufällig einen unveröffentlichten Brief der Schlossherrin Bettine von Arnim entdeckte und diese ihr im Traum als Geist erschien mit der Botschaft, diesen in eigenem Namen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?
Oder gibt es geheime unterirdische Wurzeln zu der gebürtigen Trierer Autorin Von Trier, z.B. durch Bettines Vater Pietro Antonio Brentano (1735-1797) der Geheimer Rat beim Kurfürsten von Trier war und der by the way zeitlebens zwanzig Kinder zeugte?
Oder war es so, dass die Performancekünstlerin AnniKa von Trier ein Konzert in Finsterwalde hatte und durch Pitschn Pickel fuhr und sich dachte: Hier in Brandenburg gibt es Potential für Sprachkünstler und dann selbst 459 Brandenburger Ortsnamen wortreich zu einem Brief verflochten hat?
In dem Brief zeigt sich die Salonière und Mutter von 7 Kindern Bettine von Arnim selbstbewusst: „Nur im Fürsichbestehen gefällt mir das Leben!“ und „Ich habe nie etwas getan, was nicht ein Muss für mich gewesen ist!“ Ihrem Mann Achim von Arnim schreibt sie: „Ich muss in die große Stadt – Nauen or never!“ Denn Bettine hat noch andere Pläne als auf dem Land in Wiepersdorf Kinder und Dienstboten zu hüten…
Schreiben, der rege Austausch in Salons, Briefwechsel mit den Gebrüdern Grimm, mit Goethe und dem König. Oder bei Mondspaziergängen mit Karl Marx über gesellschaftliche Gerechtigkeit philosophieren und dann auch einiges in die Tat umsetzen…
2020 ist der BRANDENBURGER BRIEF im AvT-Verlag erschienen, gestaltet von dem Grafiker Uwe Koch. Die Buchpremiere musste wegen der Pandemie verschoben werden. Nun wird sie nachgeholt, in uckermärkischen Gärten in arnimschen Gefilden.
Ein vergnüglicher Streifzug durch den Alltag einer modernen Fernbeziehung. Dazu erklingen auf dem Akkordeon und mit Stimme ausgewählte Gedichtvertonungen von Hugo von Hofmannsthal, Rose Ausländer, W.H. Auden, Else Lasker-Schüler und AnniKa von Trier.