Termin Informationen:

  • Mi
    09
    Nov
    2016

    GEHEIMCLUB

    20 UhrUntergrundmuseum Berlin

    G E H E I M C L U B «J E T Z T  O D E R  N I E!»

    GABRIELE STÖTZER – Autorin, Performancekünstlerin liest aktuelle Texte

    Gastgeberin AnniKa von Trier - lädt ein & liest aus ihrem Hannah-Höch-Programm & spielt Lieder GERADE JETZT!
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    Foto © Ralf Gerlach

    Der GEHEIMCLUB öffnet nach der Sommerpause am 9. November seine unterirdischen Tore im Untergrundmuseum in Berlin-Mitte wieder für einige ungewöhnliche Termine. Im November mit der Autorin und Performancekünstlerin Gabriele Stötzer, die anlässlich von 100 Jahre DADA im Cabaret Voltaire in Zürich ihre Stasi-Akte zusammen mit einer japanischen Opernsängerin vorgetragen hat. In Berlin war sie diesen Sommer mit Werken in den Ausstellungen «Das Ende vom Lied» im Künstlerhaus Bethanien und «Gegenstimmen» im Martin-Gropius-Bau vertreten. Im Untergrundmuseum performt sie aktuelle Texte.

    Wie Hannah Höch, die in Gotha geboren ist, ist Gabriele Stötzer in Thüringen aufgewachsen. Die Verknüpfung von persönlichen Texten der Dada-Künstlerin Hannah Höch zur Pogromnacht und ihren Folgen mit Stasi-Texten in Dada - Manier erinnern an die geschichtliche Bedeutung des 9. November in verschiedenen politischen Systemen - und an die Verbote Rebellischer Kunst.

    GABRIELE STÖTZER darf als eine der großen Wiederentdeckungen auf dem Gebiet der feministischen Kunst in der späten DDR gelten. Als politische Gefangene wegen einer Unterschriftensammlung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns verbüßte sie 1976-77 einen einjährigen traumatischen Aufenthalt im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck (nachdem sie bereits 1976 vom Studium an der Pädagogischen Hochschule Erfurt exmatrikuliert worden war).
    Dieses Schlüsselerlebnis und die unter den inhaftierten Frauen erfahrene "Tiefe, Leidenschaft und Unverwüstlichkeit" verarbeitete sie künstlerisch, zunächst in expressiven Texten. Anfang der 1980 Jahre begann sie in ihrem Erfurter Umfeld zu fotografieren, etwas später kam dann das Medium des Super 8 Films dazu.*

    Ab 1982 Veröffentlichungen in Untergrundzeitschriften, Fotografie, Super-8-Filme, Performances ab 1984.
    Seit 1997 Ausstellungen in Berlin, Den Haag, Dresden, Hannover (u.a.„boheme und diktatur in der ddr“, im  Deutschen Historischen Museum Berlin)
    Bücher: „zügel los“ (1989), „grenzen los fremd gehen“ (1992), „erfurter roulette“, (1995), „Die bröckelnde Festung“ (2002), „Ich bin die Frau von gestern“ (2005),
    „Das Leben der Mützenlosen“ (2007), „De grijze stroom“ (2012)
    Auszeichnungen: Juliane-Bartel-Medienpreis und Deutscher Sozialpreis für Feature „Frauenzuchthaus Hoheneck“ (2012), Bundesverdienstkreuz (2013), Hermann Hesse Stipendium, Geisendörfer Preis für Feature „Fremde Mutter Fremdes Kind“ - Zwangsadoption in der DDR (2014).

    Seit 2010 Dozentin für Performance-Seminare, Universität Erfurt.

    *Zitiert aus Ausstellungskatalog: ENTDECKT! Rebellische Künstlerinnen der DDR, Text Susanne Altmann, Kunsthalle Mannheim 2011

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    Mittwoch, 9. November um 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr)

    U N T E R G R U N D M U S E U M     U  1 4 4

    Eintagskünstlerin: Gabriele Stötzer - Leseperformance

    Musik & Auszug aus «Ich will mein Löwenmäulchen nicht halten!»: AnniKa von Trier

    Linienstrasse 144, 10119 Berlin-Mitte  - Anfahrt: U-Bhf. Oranienburger Tor/ S-Bhf. Oranienburger Strasse/ Friedrichstrasse

    Reservierung:karten@annika-von-trier.com – begrenzte Platzzahl!

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    UNTERGRUNDMUSEUM Das U144 ist ein kleines, subversives Fragezeichen unter den monumentalen Größenordnungen der Berliner Museumslandschaft, 1995 initiiert von dem Ostberliner Künstlerpaar Rainer Görß und Ania Rudolph. In dem ehemaligen Souterrain des Hauses von 1795 befinden sich 9 Themenräume als unterirdisches Raumlabyrinth. Es ist ein historischer Ort an dem sich Gegenwarts-Kunst und Geschichte begegnen, mit einer Bar, an der sich hausgemachte Fruchtsäfte von Rügen mit selbst gebranntem Löwenzahn- und Quittenschnaps treffen. Führungen unter info@untergrundmuseum.de